Arbeiterunion Biel. Leitender Ausschuss, Mittwoch, den 21. Januar 1920, Volkshaus Zimmer 2
Genosse Fritz Bolliger eröffnet die Sitzung um 8.15 Uhr, weil Präsident Franz Strasser erst später erscheint.
Weil die Traktandenliste nicht vorliegt, wird vorläufig das letzte Protokoll verlesen und genehmigt.
Genosse Stucki, Präsident der Kartells Städtischer Arbeiter, wünscht das Wort in der Angelegenheit des Prozesses der Strassenbahner „Scherrer, Stalder gegen Genosse Ernst“. Fritz Bolliger verliest das Schreiben, das von den Strassenbahnern an den Gemeinderat gerichtet wurde. Genosse Stucki schil-dert in kurzen Zügen die Vorgänge und erklärt, der Strassenbahner-Verein habe in seiner Versammlung beschlossen, nicht nachzugeben, bis Scherrer vom Gemeindedienst entlassen sei. Die Arbeiterunion solle von dieser Erklärung Kenntnis nehmen, um nötigenfalls eingreifen zu können. Die Versammlung erklärt sich mit den Strassenbahnern solidarisch, doch soll keine Aktion unternommen werden, wenn die Arbeiterunion nicht dazu aufgeboten wird. Die Versammlung ist mit dem Vorgehen der Strassenbahner ebenfalls einverstanden und begrüsst die rechtzeitige Bekanntmachung. Im Verschiedenen wird ange-fragt, ob die Arbeiterunion an den Gemeinderat gelangen wolle, um am 1. Mai den Trambetrieb wenigstens von 12-6 Uhr einzustellen. Die sofortige Statutenrevision wird verlangt.
Die Traktandenliste für die Generalversammlung wurde wie folgt zusammengestellt:
1. Protokoll, 2. Jahresbericht 1919/1920, 3. Kassenbericht 1919/1920, 4. Arbeitsprogramm 1920/1921, 5. Bericht des Bildungsausschusses, 6. Vorstandswahlen, 7. Delegiertenbericht von Neuenburg, 8. Korrespondenzen, 9. Verschiedenes, Festsetzung des Unionsbeitrages.
Der Beitrag für das Ständige Sekretariat soll an der Generalversammlung geregelt werden.
Angelegenheiten der Konsumgenossenschaft werden künftig nicht mehr in der Arbeiterunion behandelt werden.
Arbeiterunion Biel. Vorstand. Protokolle 1912-1922. Protokollbuch, gebunden, Handschrift.
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